Mittwoch, 1. März 2023,
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Lokalteil
Als Helfer immer zur Stelle
THW blickt auf ereignisreiche Zeit zurück:
G7-Gipfel, Zugunglück und Pandemie
Garmisch-Partenkirchen – Es war viel nachzuholen, denn pandemiebedingt lag die letzte Mitgliederversammlung des Technischen Hilfswerks (THW) Garmisch-Partenkirchen schon drei Jahre zurück. Nun trafen sich die Helfer wieder im Kolpingheim Garmisch und zogen ausführlich Bilanz, ehrten zahlreiche Mitglieder und betonten den guten Zusammenhalt zwischen allen Rettungsorganisationen und der Polizei.
Und es gab auch neben den Abordnungen aller örtlichen Retter namhafte Ehrengäste. Wie etwa den THW-Referatsleiter Tilman Gold vom Landesverband Bayern, Landrat Anton Speer (Freie Wähler), den Bundeswehr-Kreisverbindungskommandeur, Oberstleutnant d.R. Matthias Stauch und mit Polizeidirektor Ludger Otto den Chef der Bundespolizei in Rosenheim. In Vertretung des kurzfristig erkrankten Ortsbeauftragten Bernhard Schrallhammer übernahm dessen Vize Christian Eisenach die Berichterstattung. Dabei erwähnte er auch die gesellschaftliche Seite wie die Beteiligung am Christkindlmarkt, das Kameradschaftsschießen, die Segnung der neuen Fahrzeuge, das Sanitäter- Jubiläum in Garmisch, das 150-jährige Feuerwehrfest in Partenkirchen oder den Shuttle- Service für die Kommunionkinder zu Fronleichnam, als ein plötzliches, heftiges Gewitter die Prozession sprengte. Vier THW-Helfer durften stellvertretend für das ganze Team zu einem G7-Dank-Termin nach Berlin ins Bundeskanzleramt reisen, eine Abordnung besuchte zudem das Jubiläum des befreundeten Ortsverbandes in Lauf. Viel Lob fand Eisenach für die „vorbildliche Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen“.
Zugführer Lorenz Setzpfand ging detailliert auf das Einsatzgeschehen ein. Dabei galt es, drei höchst arbeitsintensive Herausforderungen zu meistern: Corona und die damit verbundenen logistischen Herausforderungen, das schwere Eisenbahnunglück bei Burgrain und der G7-Gipfel von Elmau. So übernahm das THW etwa beim Ausruf des Katastrophenfalls zu Beginn der Pandemie Hilfsgüter-Transporte. Alleine zwischen März und Juni 2020 leisteten die Fahrzeuge 7000 Kilometer, belieferten Kliniken und Katastrophenschutzlager mit Masken, Tests und Desinfektionsmitteln. Beim Zugunglück waren etwa eine Betonmauer zu entfernen, die Unfallstelle auszuleuchten und der Bahndamm zu entbuschen. Auch beim G7-Gipfel in Elmau leistete das THW umfangreiche Unterstützungsleistungen im Logistikbereich.
Damit aber noch nicht genug: Im August 2021 half man den von der Flutwelle schwer gebeutelten Ahrtalern mit Bergungs-,Räum- und Wiederaufbauarbeiten. „Mit unserem Kipper mit Ladekran transportierten wir etwa Baurohstoffe und Schutt“, so Setzpfand.
Der Ausbildungs- und kommissarische Jugendbeauftragte Markus Dobler freute sich über die derzeit 16 Jugendlichen, darunter „sechs starke Damen“, die das Team verstärken. Schirrmeister Michael Richter berichtete über den Zuwachs beim Fuhrpark. So wurden neben einem MTW-Allrad ein gebrauchter Gabelstapler und zwei Gerätewagen für die Fachgruppen „Notversorgung“ und „Schwere Bergung“ in Dienst gestellt.
„Ihr seid immer zur Stelle und habt in der öffentlichen Wahrnehmung enorm zugewonnen“, betonte Speer.
Text: K. Munz
Foto: THW